Welches Genre hat mein Roman? Liste aller Buchgenres und Subgenres

Liste aller Buchgenres und Subgenres

Schubladendenken ist out. Wenn es allerdings um die Einordnung deines Romans geht, lohnt sich ein Blick auf Genres und Subgenres, denn: Nur wenn du die Regeln deines Genres kennst, kannst du ein erfolgreiches Buch schreiben. Und nur wenn du weißt, welche Leser:innen du ansprechen willst, kannst du deinen Roman zielgerichtet vermarkten (bzw. den passenden Verlag finden).

Die Zuordnung deines Romans zu einem Genre und eine
erste Definition der Zielgruppe sind die Basis für ein gelungenes Buch.

Wenn du deine Leserschaft hingegen mit „da ist für jeden was dabei“ definierst, hast du schlussendlich gar keine Zielgruppe, weil sich niemand 100%ig mit der Geschichte identifizieren kann. Ein anspruchsvolles Historiendrama für ältere Leserinnen unterscheidet sich in Rechercheaufwand und Schreibstil gewaltig von einem Science-Fiction-Roman für Jugendliche. Also: Selbst wenn du nicht zum Mainstream gehören und etwas noch nie Dagewesenes schreiben willst, musst du erst mal die Basis deines Genres kennen, damit du weißt, inwieweit du davon abweichen willst.

 

Wie kannst du nun herausfinden, zu welchem Genre deine Geschichte gehört? Stelle dir dafür folgende Fragen:

 

  1. Was ist das Kernthema/der Plot deiner Geschichte?
  2. Wo und wann spielt dein Roman?
  3. Was sind die wichtigsten Beziehungen innerhalb des Romans?

 

Unten habe ich dir innerhalb einer langen Liste die gängigsten Genres und Subgenres samt ihrer Charakteristik aufgeschlüsselt. Da kannst du nachlesen, was am ehesten zu deinem Buch passt. Doch zuerst:

Was sind eigentlich Genres?

Genres ermöglichen es, jedes Buch anhand bestimmter Charakteristika in eine Kategorie einzuteilen, die sich über spezielle Konventionen, Lesererwartungen und Vertriebsformen definiert. Auf diese Weise lässt sich ein Buch leichter von anderen Textsorten (alte Bezeichnung für Genres) unterscheiden. Möchtest du deinen Roman bei einem Verlag veröffentlichen, ist es hilfreich zu wissen, in welchem Genre du schreibst, denn auf diese Weise kannst du gezielt auf Verlage zugehen, deren Programm zu deinem Buch passt. Außerdem erleichterst du ihnen damit die Vermarktung, denn jede Zielgruppe wird anders angesprochen.

 

Dem Leser hilft eine Einteilung in Genres ebenfalls, denn er weiß a) was ihn ungefähr erwartet und b) ob das Erwartete seinem üblichen Lesegeschmack entsprechen könnte.

 

Ich bin z. B. kein Fan von Krimis. Kaufe ich nun einen Roman in der Erwartung, eine Liebesgeschichte zu lesen, wäre ich sehr enttäuscht, würde es in dem Buch hauptsächlich um einen Mord gehen. Da könnte der Roman noch so genial geschrieben sein, ich würde ihn trotzdem nicht zu Ende lesen. Damit das deinen Leser:innen nicht passiert, sollte sich dein Buch in ein Hauptgenre bzw. ein bis zwei Subgenres einteilen lassen.

Welche Genres gibt es?

In der Liste unten wirst du feststellen, dass viele Genres fließend ineinander übergehen und manche Subgenres sogar mehrmals auftauchen. Das liegt daran, dass es keine offizielle Liste gibt, an der du dich orientieren könntest, und es diesbezüglich viele voneinander abweichende Meinungen gibt. Damit du trotzdem eine Hilfestellung hast, habe ich dir die gängigsten Genres und Subgenres aufgelistet.

 

Beachte: Die nachfolgende Liste bezieht sich allein auf fiktionale Texte, also Romane. Non-fiktionale Genres wie Ratgeber, Sach- und Fachbücher lasse ich aufgrund meiner Spezialisierung außen vor.

Fantasyroman

  • High Fantasy/Epic Fantasy: Romane des Subgenres High Fantasy spielen in einer eigenen, fantastischen Welt, die oft mittelalterliche Züge aufweist und deren Natur- und Tierwelt sich von der uns bekannten unterscheiden. Die Historie dieser Welt sowie ihre Kultur und Sprache basieren allein auf der Fantasie des Autors. Meist ist ihre Handlung fest mit Magie und Mystik verknüpft, die einen Großteil zum zentralen Konflikt beisteuern. Mittelpunkt der Geschichte ist die Abenteuerreise, auf die sich die Protagonisten begeben, um eine globale Bedrohung zu bekämpfen. Auf dieser Reise (= Quest) finden sie letztendlich zu ihrem wahren Selbst und reifen zum Helden heran.

    Beispiele: Der Herr der Ringe, Das Lied von Eis und Feuer

  • Low Fantasy: Anders als bei High Fantasy gibt es hier keine epischen Schlachten oder eindeutige Unterteilung der Figuren in Gut und Böse. Die „Helden“ bringen so viele Schwächen mit sich, dass sie kaum als solche bezeichnet werden können – stellen also keine Vorbilder im klassischen Sinn dar. Bücher dieses Genres beschäftigen sich selten mit einer allumfassenden Bedrohung. Meist steht eher die Entwicklung der Hauptfigur im Mittelpunkt, die sich mit den Schatten ihrer Vergangenheit befassen und zu einem besseren Ich heranwachsen muss. Da Low Fantasy Romane nicht zwangsläufig in einer anderen Welt spielen, sondern oftmals unsere Welt mit fantastischen Elementen kombinieren, werden sie manchmal mit Urban Fantasy gleichgesetzt. Hauptmerkmal: Das Kriterium Fantasy spielt nur eine Nebenrolle.

    Beispiele: Werke von H. P. Lovecraft

  • Urban Fantasy Romane verbinden fantastische Elemente wie Dämonen, Engel und Magie mit der Atmosphäre einer realen Großstadt. Die moderne Umgebung schafft einerseits einen Rahmen für die Handlung, beeinflusst sie aber auch direkt und interagiert mit ihr. Häufig spielen sich anbahnende Liebesbeziehungen zwischen den Protagonisten eine Nebenrolle, Fokus bleiben jedoch die Charakterentwicklung des Helden sowie sein Umgang mit den fantastischen Elementen. Urban Fantasy wird oft als Unterkategorie der Contemporary Fantasy betrachtet.

    Beispiele: Die Chroniken der Unterwelt, Die Flüsse von London, Niemalsland

  • Contemporary Fantasy/Zeitgenössische Fantasy: Wie schon bei Urban Fantasy wird die reale Welt mit fantastischen Elementen und oftmals mythologischen Einflüssen verwoben. Der Protagonist entdeckt seine übernatürlichen Fähigkeiten und muss sie im Kampf gegen dunkle Mächte einsetzen. Entscheidendes Merkmal ist der Bezug zur modernen, realen Welt (die Geschichte spielt nie vor 1890). Contemporary Fantasy wird oft mit Urban Fantasy gleichgesetzt.

    Beispiele: American Gods, Twilight

  • Historical Fantasy ähnelt in ihren Merkmalen stark der Contemporary Fantasy, jedoch ist sie in einer weniger schnelllebigen bzw. industrialisierten Epoche angesetzt. Mythen, Göttern und Magie wird eine reale Bedeutung zugeschrieben und alte, längst vergessene Traditionen und Werte gepflegt. Manchmal werden auch Figuren der klassischen Literatur (z. B. Elizabeth Bennet aus Stolz und Vorurteil) mit fantastischen Elementen konfrontiert und daraus, ähnlich einer Fanfiction, neue Geschichten gesponnen.

    Beispiele: Die Nebel von Avalon, Stolz und Vorurteil und Zombies

  • Dark Fantasy: Eine düstere bis depressive Atmosphäre ist die Basis für einen Dark Fantasy Roman. Er verbindet Fantasy mit Horror, woraus „ruhige“ Horror-Elemente entstehen. Die Protagonisten sind sich der Andersartigkeit und der Gefahren ihrer Welt bewusst, während sie beim herkömmlichen Horror davon gänzlich überrascht werden. Dark Fantasy kann in einer eigenständigen oder der realen Welt spielen.

    Beispiele: Die Tribute von Panem, Die Chroniken von Alice

  • Funny Fantasy/Humoristische Fantasy macht sich über die herkömmliche (epische) Fantasy lustig bzw. nutzt sie zum Zweck der Satire. Der Fokus liegt dabei meist auf fantastischen Wesen, die sich mit ihrer oftmals tölpelhaft-sympathischen Art in ihrer Umgebung zurechtfinden müssen. Romane dieser Art können sowohl in einer eigenständigen fantastischen Welt oder aber in der realen Welt spielen, wo zahlreiche Fantasy-Elemente auf humorvolle Weise durch den Kakao gezogen werden.

    Beispiele: Das Gespenst von Canterville, Werke von Sir Terry Pratchett

  • Animal Fantasy/Tierfantasy: Hauptmerkmal sind die tierischen Protagonisten, deren Abenteuer im Vordergrund der Geschichte stehen. Die Tiere sind stark vermenschlicht: Sie können sprechen, leben innerhalb einer eigenen Zivilisation und tragen manchmal Kleidung, spielen Instrumente etc. Die Antagonisten treten entweder in Form eines anderen „Stammes“ oder einer anderen Art auf.

    Die Fantasy an sich kann sowohl eine tragende Rolle für die Geschichte spielen oder aber ein begleitendes Element sein, während die persönliche Entwicklung des Helden und seiner Freunde im Mittelpunkt steht.

    Beispiele: Unten am Fluss, Warrior Cats, Die Chroniken von Narnia

  • Magischer Realismus: Hierbei verschmilzt die reale Welt mit Fantasie. Mythologie, Aberglaube, Halluzinationen und Träume werden innerhalb der Handlung als real betrachtet, wobei auch der Leser nicht immer weiß, ob sie es denn sind oder nicht.

    Beispiele: Mitternachtskinder, Kafka am Strand, Der Ozean am Ende der Straße

Liebesroman

  • Hauptmerkmal des Erotikromans ist die Beschreibung einer erotischen bzw. sexuellen Beziehung zwischen zwei (oder mehreren) Menschen. Natürlich spielt hier die gegenseitige oder einseitige Liebe eine tragende Rolle, versuchen die Protagonisten doch, aller Widrigkeiten zum Trotz, bis zum Ende der Geschichte zusammenzukommen.

    Konzentrieren sich „nicht-erotische“ Liebesromane allein auf die Gefühle der Hauptcharaktere, steht hier der Aspekt des sexuellen Auslebens im Fokus.

    Beispiele: Fifty Shades of Grey, After Passion

  • Der Begriff Chick-Lit (wörtl. übersetzt „Tussi-Literatur“) stammt aus dem Amerikanischen und ist eine abwertende Bezeichnung für Literatur, die sich an junge Frauen zwischen 20 und 35 Jahren richtet. Als Tussi werden hierbei jedoch nicht die Leserinnen definiert, sondern die Protagonistinnen der Romane, die meist in Großstädten leben, einem turbulenten Alltag unterliegen und auf der Suche nach dem passenden Partner sind. Meist wird der Begriff für (weniger anspruchsvolle) Unterhaltungsliteratur von, über und für Frauen benutzt.

    Beispiele: Werke von Sophie Kinsella, Schokolade zum Frühstück, Sex and the City

  • Bodice Ripper/Nackenbeißer: Jeder hat schon mal ein Taschenbuch gesehen, auf dessen Cover sich eine viktorianisch gekleidete Dame an die breite und äußerst nackte Brust eines Highlanders, Piraten oder Kriegers wirft, voller Erleichterung, dass der stolze Held zu ihrer Rettung eilt. Manch einer hat ein solches Buch auch schon gelesen (no judgement, ich nehme mich da gar nicht aus).

    Sogenannte Bodice Ripper sind in der Vergangenheit angesiedelte Liebes- und Abenteuerromane, welche die Geschichte einer attraktiven und zugleich eigensinnigen jungen Frau und einem älteren, meist draufgängerischen Mann beschreiben. Während sich der werte Gentlemen den Körper besagter Dame im Lauf der Handlung zu eigen macht, hindert sie ihr Stolz lange Zeit daran, sich ihre gegenseitigen Gefühle einzugestehen.

    Romane dieser Art erhalten ihre Spannung einerseits aus der sexuellen Anziehungskraft der beiden, andererseits aus dem emotionalen Hin und Her, das dadurch entsteht.

    Beispiele: Werke von Kathleen Woodiwiss

  • Young Adult Romane richten sich an Jugendliche im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren. Im Mittelpunkt stehen oft Herausforderungen, die das Heranwachsen mit sich bringt: Liebe, Freundschaft, (schwierige) Beziehung zu den Eltern, Selbstakzeptanz, Zurechtfinden im sozialen Gefüge einer Schule …

    Young Adult ist das amerikanische Pendant zum deutschen Jugendbuch, weshalb die Themenschwerpunkte vielfältig sein können. Liebe steht also nicht zwangsläufig im Vordergrund.

    Beispiele: Das Schicksal ist ein mieser Verräter, To all the boys I’ve loved before

  • New Adult Romane richten sich an ein (häufig weibliches) Lesepublikum im Alter von achtzehn bis fünfundzwanzig Jahren. Dabei muss es sich nicht zwingend um Liebesromane handeln, jedoch spielt Liebe meist eine tragende Rolle. Die Protagonisten haben die Pubertät und Schulzeit hinter sich gelassen und beginnen ihr „neues“ Leben als junge Erwachsene. Das zeigt sich auch in den ernsteren Themen, die sich rund um Selbstfindung, Liebe, Studium und Job drehen.

    Beispiele: It ends with us, Werke von Abbi Glines

  • Gay Romance: Dieses Subgenre beschreibt das Zueinanderfinden von homosexuellen Paaren bzw. Paaren der LGBT-Gemeinschaft. Herausforderungen stellen hierbei sowohl Themen wie Selbstfindung und Coming Out dar als auch das gegenseitige Gestehen von Gefühlen in einem wenig unterstützenden Umfeld.

    Beispiele: Nur drei Worte (Love, Simon), In all seinen Farben

  • In Zeitreiseromanen stammen die beiden Liebenden für gewöhnlich aus unterschiedlichen Zeiten oder erleben die Zeitreise als gemeinsames Abenteuer. Merkmale sind der ein- oder mehrmalige Sprung aus der Gegenwart der Hauptfigur in die Vergangenheit oder Zukunft, wo die Liebesgeschichte erzählt wird. Häufig stellt die Zeitdifferenz zwischen den Leben der Protagonisten die Kernherausforderung im Bezug auf die Beziehung dar.

    Beispiele: Feuer und Stein, Liebe geht durch alle Zeiten, Die Frau des Zeitreisenden

  • Love and Landscape: Hier spielt die Liebesgeschichte in einer besonders schönen Landschaft, einem Sehnsuchtsort, den sich Leser:innen für sich selbst wünschen, z. B. in einem Cottage, in Australien, im ländlichen England etc. Die (zumeist weiblichen) Held:innen ziehen aufs Land und lernen dort ihr Gegenstück kennen.

    Beispiele: Werke von Katherine Webb, Elizabeth Haran, Nicholas Sparks

  • Romane des Subgenres Regency Romance sind in der Zeit des britischen Regency (1811-1820) angesiedelt. Ausdrucksweise, Mode, Schauplätze und Werte/Kultur greifen jene der damaligen Zeit auf und beschreiben die Liebesgeschichte innerhalb dieses sozialen Gefüges. Häufig spielen diese Romane in Adelskreisen, oder gehen auf die Unterschiede zwischen Adel und Bürgertum ein. Hauptmerkmal der Regency Romance ist außerdem, dass sich die Protagonisten eine Liebesheirat wünschen.

    Beispiele: Bridgerton, Werke von Georgette Heyer

  • Romantic Suspense hat Ähnlichkeiten mit dem Romantikthriller. In beiden Fällen findet die Liebesgeschichte vor dem Hintergrund eines Rätsels, Mordfalls oder einer drohenden Gefahr statt. Der Unterschied: In Romantic Suspence Romanen ist das zu lösende Rätsel direkt mit der Hauptfigur verbunden, zum Beispiel durch Geheimnisse und Intrigen innerhalb der Familie, ihrer Vergangenheit etc.

    Beispiele: Werke von Nora Roberts

  • Romantic Thriller: Im Gegensatz zu Romantic Suspence werden die Protagonisten hier zufällig in ein Rätsel, einen Mordfall oder eine andersartige Gefahr verstrickt, die nichts mit ihnen oder ihrer Vergangenheit zu tun hat. Romantic Thriller verbinden Elemente des Liebesromans (eine sich entwickelnde Beziehung zwischen zwei Personen) mit Elementen des Thrillers.

    Beispiele: Werke von Sandra Brown, Verity, Layla

  • Der Paranormale Liebesroman verbindet die reale Welt, innerhalb der die Liebesgeschichte stattfindet, mit paranormalen/fantastischen Elementen, ähnlich der Urban Fantasy. Z. B. ist einer der beiden Partner ein Vampir, Werwolf oder Dämon und führt die Hauptfigur in eine parallel existierende Welt des Übernatürlichen ein.

    Beispiele: Werke von Nalini Singh und Lara Adrian

  • Der Briefroman/Tagebuch-Roman ist eine Sammlung fiktiver Briefe bzw. Tagebucheinträge, die das Zusammenfinden zweier Figuren schildern und grundsätzlich aus der Ich-Perspektive geschrieben sind. Üblicherweise gibt es zu den Briefen der Hauptfigur entsprechende Antwortbriefe. Da in den Erinnerungen des Erzählers auch andere Figuren zu Wort kommen, löst sich der Autor vom allwissenden Erzähler und stärkt bei seiner Leserschaft das Gefühl der Authentizität der „Dokumente“.

    Beispiele: Die Leiden des jungen Werther, Bridget Jone’s Diary

Krimi

  • Regionalkrimi/Heimatkrimi/Lokalkrimi: Dieses Subgenre spielt in einer bestimmten Region, meist einer Stadt oder einem Dorf. Oftmals interessieren sich die Leser:innen weniger für die eigentliche Handlung des Krimis als vielmehr für das beschriebene Setting, in dem hiesige Besonderheiten (Sprechweise, Traditionen, Aberglauben, Landschaft etc.) porträtiert werden.

    Auf diese Weise können auch Autor:innen, die nicht deutschlandweit bekannt sind, große Erfolge feiern: Leser:innen fühlen eine Verbundenheit zu Geschichten, die in ihrer Heimat angesiedelt sind, da sie viele Orte innerhalb des Romans wiedererkennen und die Handlung daher anders miterleben, als würde sie in einer fremden Stadt spielen. Meist stammen die Autor:innen von Regionalkrimis selbst aus der von ihnen beschriebenen Gegend.

    Beispiele: Eberhofer-Krimis, Kluftinger-Krimis, Werke von Jan Beinßen

  • Landhauskrimi/Cosy-Krimi: Ähnlich wie beim Regionalkrimi liegt auch hier der Fokus weniger auf dem Kriminalfall an sich, sondern vielmehr auf der Kulisse und den Charakteren, deren Vergangenheiten und Beziehungen untereinander thematisiert werden. Das Erzähltempo ist langsam und gemächlich. Es konzentriert sich überwiegend auf die Beschreibung eines (gemütlichen) Settings, z. B. einer Berghütte, eines verschneiten Dörfchens etc.

    Beispiele: Werke von Agatha Christie und Carola Dunn

  • Hard-boiled Krimi/Hartgesottener Krimi: Protagonist dieses Subgenres ist ein bereits etwas heruntergekommener Privatdetektiv, der sich an die dreckigen und von Armut und Kriminalität geprägten Orte einer Stadt wagt, um einen (oftmals sehr brutalen/blutigen) Mordfall aufzuklären. Im Lauf der Geschichte bekommt er manchmal Unterstützung durch eine weibliche Figur, die sich nicht von seinem wortkargen, brummigen Wesen abschrecken lässt.

    Beispiele: Werke von Jussi Adler-Olsen, Jo Nesbø und Robert Galbraith

  • Hauptmerkmal des Subgenres Verschlossener Raum ist, dass die gesamte Handlung innerhalb eines Raums bzw. Hauses stattfindet, das der Protagonist und die Nebenfiguren nicht verlassen können. Dies bedeutet wiederum auch, dass die Ereignisse eng mit dem Setting verflochten sind, die Charaktere also mit den wenigen ihnen zur Verfügung stehenden Räumen, Gegenständen und Personen interagieren müssen, um den Kriminalfall aufzuklären. Da auch die Leser:innen in dem verschlossenen Raum „gefangen“ sind, empfinden sie die Geschichte als noch aufregender und rätseln selbst eifrig mit.

    Beispiele: Das Geheimnis des gelben Zimmers, Der verschlossene Raum

  • Wesentliches Merkmal des Splatter Krimis ist die detaillierte Beschreibung von Gewalt. Die Morde gehen besonders blutig vonstatten. Abgetrennte Gliedmaßen, herumliegende Innereien, Häutung und Verbrennung: Leser:innen mit einem guten Magen kommen hier auf ihre Kosten.

    Beispiele: Werke von Simon Beckett und Arne Dahl

  • Krimi noir: Stammt die Bezeichnung ursprünglichen vom französischen Roman noir, so verbindet man dieses Subgenre mittlerweile fast ausschließlich mit skandinavischen Krimis. Romane dieser Art beschäftigen sich mit den Abgründen der menschlichen Psyche, mit Einsamkeit und Abschottung.

    Krimis des Nordic Noir spielen nicht nur in Schweden, Norwegen, Island, Dänemark oder Finnland, sie diskutieren auch die Nachteile, die das Leben im hohen Norden mit sich bringt. Gleichzeitig wirkt die Handlung stark entschleunigt: Die Verbrechen fanden vor vielen Jahren statt, oder jemand übt nach Jahrzehnten des Wartens und Planens Rache. Diese „Langsamkeit“ des Erzähltempos lässt viel Platz, um die Charaktere psychologisch auszuleuchten, und ist einer der Hauptgründe, warum skandinavische Krimis in Deutschland so beliebt sind.

    Beispiele: Werke von Håkan Nesser und Henning
    Mankell

  • Spionageroman: Die Handlung spielt im Spionage- bzw. Agentenmilieu. Die Hauptfigur ermittelt für eine bestimmte Person/Organisation, oder aber sie befindet sich sogar „zwischen den Fronten“ und ist als Doppelagent tätig.

    Beispiele: Werke von Daniel Silva und Robert Ludlum

  • Bei einem Gerichtsmedizinischen Krimi/Forensik-Krimi liegt das Hauptaugenmerk der Ermittler auf den gerichtsmedizinischen Ergebnissen. Die Aufklärung des Mordfalls wird mithilfe neuster Technologie und wissenschaftlicher Erkenntnisse überhaupt erst möglich gemacht.

    Beispiele: Im Profil des Todes, Werke von Michael Tsokos und Kathy Reichs

  • Genusskrimis machen ein bestimmtes Lebensmittel (Schokolade, Tee, Wein oder Fleischspezialitäten) zum Kernelement der Geschichte. Oft sind sie Regionalkrimis gar nicht so unähnlich, denn sie spielen häufig in einer bestimmten Gegend (z. B. Allgäu, Bayern, Italien), die besonders für ihre kulinarischen Traditionen bekannt ist.

    Beispiele: Werke von Birgit Ringlein

  • Gerichtskrimis werden aus ein bis zwei Perspektiven erzählt: Zum einen durch die Hauptfigur, welche vor Gericht steht bzw. bald stehen wird, zum anderen durch die Person, die sie anklagt oder verteidigen soll. Spannung wird dadurch aufgebaut, dass der Leser oftmals nicht weiß, auf wessen Seite er stehen soll, da die Schuldfrage bis zum Schluss unbeantwortet bleibt.

    Beispiele: Die Jury, Die Firma, Cupido

  • Historische Krimis spielen in der Vergangenheit und können sowohl fiktive als auch reale Kriminalfälle behandeln.

    Beispiele: Die Blutlinie, Gereon-Rath-Zyklus von Volker Kutscher

Thriller

  • Psychothriller spielen nicht nur mit den Nerven des Protagonisten, sondern auch mit denen der Leser:innen, denn da man als Leser auf die Erkenntnisse und Meinung der Hauptfigur angewiesen ist (man nimmt die Welt durch deren Augen wahr), lässt man sich ebenso wie sie in die Irre leiten. Dieses Subgenre thematisiert alltägliche, reale Ängste, mit denen sich jeder identifizieren kann und welche die Geschichte genau deshalb so spannend machen. Der Protagonist sieht sich in den meisten Fällen einer Gefahr ausgesetzt, die ihn nicht nur an seinem Verstand zweifeln lässt, sondern auch sein Leben bedroht.

    Während bei einem Krimi das Verbrechen zu Beginn der Handlung begangen wird und der Leser gemeinsam mit dem Ermittler auf die Suche nach dem Täter geht, geschieht das Verbrechen im Thriller erst im Lauf der Geschichte. Die Protagonisten sind sich zwar der ständigen Bedrohung bewusst, können diese aber entweder erst zum Ende des Buches abwenden – oder gar nicht. Der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus.

    Beispiele: Sie, Der Insasse, Sag, dass du mich liebst

 

  • Action-Thriller zeichnen sich einerseits durch ein sehr rasches Erzähltempo (die Handlung findet innerhalb weniger Tage oder Stunden statt) sowie Verfolgungsjagden und bewaffnete Auseinandersetzungen aus. Die Spannung wird fast den ganzen Roman lang aufrechterhalten, weshalb weder der Protagonist noch der Leser zum „Verschnaufen“ kommen.

    Beispiele: Origin, Jack-Reacher-Romane

  • Technothriller kombinieren Elemente von Science-Fiction mit jenen von Action- oder Spionagethrillern, wobei moderne (militärische) Technologien eine wichtige Rolle spielen, entweder weil sie gegen den Antagonisten eingesetzt werden können, oder weil der Antagonist sie einsetzt, um sein Ziel zu verfolgen.

    Beispiele: Das System, Blackout, Werke von Tom Clancy

  • Im Mittelpunkt eines Verschwörungsthrillers steht meist ein Journalist oder Amateurermittler, der unbeabsichtigt in einen Komplott verwickelt werden. Bevor sie dem Kern der Verschwörung auf die Spur kommen, müssen sie sich zunächst durch ein Netz aus Lügen, Gerüchten und Propaganda arbeiten, die sie nicht selten am eigenen Verstand zweifeln lassen bzw. dafür sorgen, dass sie keiner Person vertrauen können.

    Beispiele: Werke von Dan Brown und Clive Cussler

  • Politthriller fiktionalisieren politische Attentate oder Verschwörungen innerhalb einer kriminellen Regierung. Die Handlung beruht also immer auf politischen Skandalen und illegalen Machenschaften, manchmal auch auf illegitimer Herrschaft und einer unterdrückten Bevölkerung.

    Beispiele: Werke von Jens Henrik Jensen, Enemy of the State

  • In Katastrophenthrillern/Öko-Thrillern gibt es keinen Antagonisten in Form einer Person, genauso wie nicht allein der Protagonist und sein direktes Umfeld bedroht sind. Hier steht das Überleben einer ganzen Region oder sogar der Welt auf dem Spiel. Die Hauptfiguren müssen sich innerhalb einer Naturkatastrophe oder durch menschliches Verschulden erzeugten Katastrophe zurechtfinden und versuchen, so viele Menschen wie möglich vor dem sicheren Tod zu bewahren.

    Beispiele: Die Wolke, Der Schwarm, The Stand – Das letzte Gefecht

Historischer Roman

  • Historischer Liebesroman: Die Geschichte um das Zueinanderfinden zweier Liebender spielt in der Vergangenheit (meist Mittelalter bis Ende 19. Jahrhundert). Die Haupt- und Nebencharaktere können rein fiktional oder aber an reale Personen der damaligen Zeit angelehnt sein. Je nach Hauptgenre liegt der Fokus der Handlung entweder verstärkt auf der Liebe der Figuren oder aber auf der Aufarbeitung historischer Ereignisse bzw. der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft.

    Beispiele: Werke von Diana Gabaldon und Evie Dunmore

  • Historischer Krimi: siehe obiges Hauptgenre „Krimi“

  • Der Historische Thriller setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen spielt er in der Vergangenheit, zum anderen versuchen die Protagonisten, ein Verbrechen zu verhindern bzw. sich gegen eine böse Macht zu wehren, die sie bedroht. Wie bereits unter dem Hauptgenre „Thriller“ erklärt, zeichnet sich die Handlung durch eine beinahe ständig aufrechterhaltene Spannung aus. Im Fall des Historischen Thrillers kann das Verbrechen entweder fiktional sein oder auf wahren Begebenheiten beruhen.

    Beispiele: Werke von Catherine Shepherd, Der Galgenvogel

  • Wildwestromane/Western spielen im „Wilden Westen“ der USA, also westlich des Mississippi, und sind in ihrer Handlung mit dem europäischen Abenteuerroman verwandt. Zeitlich sind sie ca. zwischen 1865 und 1890 angesiedelt. Typische Themen sind die Auseinandersetzung zwischen Weißen und Indigenen sowie die Durchsetzung von Gesetzen und Zivilisation im Westen.

    Beispiele: Werke von Karl May und Louis L’Amour

Science-Fiction

  • Eine Utopie ist der fiktive Entwurf einer zukünftigen perfekten Gesellschaft: Anhaltender Frieden und Harmonie zwischen allen Bürgern sowie medizinischer und technischer Fortschritt, die das Leben positiv beeinflussen. Es gibt weder Krieg noch Krankheiten, gleichzeitig wird aber auch kein Wert auf die Individualität des Einzelnen gelegt. Meistens kommt der Protagonist eines utopischen Romans zu dem Schluss, dass „zu schön um wahr zu sein“ nur eine Dystopie „in disguise“ ist, der er zu entfliehen versucht.

    Beispiele: Utopia

  • Im Gegensatz zur Utopie ist die Dystopie der fiktive Entwurf eines Worst-Case-Szenarios, also einer zukünftigen Gesellschaft, die sich so schlecht wie nur irgend möglich entwickelt hat. Überwachung, Entmenschlichung, Unterdrückung durch einen autoritären Staat, Hunger und Krieg prägen das Leben der Menschen. Während der Geschichte erheben sich die Protagonisten meist gegen die Machthabenden und versuchen das System zu stürzen.

    Beispiele: 1984, Schöne neue Welt, Qualityland

  • Romane mit einer Apokalypse/Postapokalypse spielen entweder während eines Weltuntergangs bzw. danach. Der Zustand der totalen Zerstörung entsteht entweder durch einen verheerenden Krieg, Pandemien, ein misslungenes Laborexperiment oder astronomische Einflüsse (Einschlag eines Meteor etc.). Von der Bevölkerung der Welt sind meist nur noch wenige Individuen übrig, die sich zusammenschließen und in den Trümmern ums Überleben kämpfen, oder aber versuchen, eine neue Zivilisation aufzubauen.

    Beispiele: Die letzten Kinder von Schewenborn, The Stand

  • Cyberpunk ist eine dystopische Richtung des Science-Fiction-Genres. Anders als in einer utopischen Welt, wo meist alles sauber und steril ist, spielen Cyberpunk-Romane in einer düsteren Welt, die von Pessimismus, Drogenkonsum und Gewalt geprägt ist. Die Kommerzialisierung und Urbanisierung ist sozusagen ausgeufert: Staaten werden von Konzernen kontrolliert und die hochentwickelte Technologie/künstliche Intelligenz zur Überwachung des enteigneten Individuums eingesetzt.

    Beispiele: Neuromancer, Schismatrix

  • Steampunk wird häufig als Subgenre des Cyberpunk bezeichnet. Da ich hier aber bereits Cyberpunk als Unterkategorie der Science-Fiction behandle, wollen wir uns Steampunk als eigenständiges Subgenre anschauen:

    Im Steampunk wird die Zukunft aus der Sichtweise des viktorianischen Zeitalters (1837-1901) betrachtet. Es werden also Elemente der Vergangenheit (z. B. Kleidungsstil, Sprechweise) mit Elementen der Zukunft (moderne Mechanik, Flug- und Fahrzeuge, Dampfmaschinen) kombiniert.

    Beispiele: Eine Reihe betrüblicher Ereignisse, His dark materials

  • First Contact/Alien Invasion: Romane dieses Subgenres thematisieren das Aufeinandertreffen zwischen Menschen und Aliens auf der Erde. Dies kann friedlich ablaufen und lediglich die gegenseitige Neugier ausdrücken – oder aber es artet in einer regelrechten Invasion aus: Die Aliens nehmen die Welt als ihre eigene ein und töten oder versklaven die Weltbevölkerung.

    Beispiele: Krieg der Welten, Alien Invasion

  • In Hard-Sci-Fi Romanen treffen Wissenschaft und Fantasy aufeinander. Beides spielt eine tragende Rolle für den Verlauf der Geschichte. Manchmal ist es die Wissenschaft (oder Technik), die den Charakteren hilft, den zentralen Konflikt zu lösen, manchmal IST sie der zentrale Konflikt.

    Beispiele: Der Riss, Der Marsianer

  • Das Hauptthema von Soft-Sci-Fi Romanen ist die Schilderung und Bewältigung psychologischer und soziologischer Verhältnisse. Falls Technik darin vorkommt, spielt sie eine untergeordnete Rolle. Die Geschichten behandeln meist die Auswirkungen technischer Veränderungen auf die Menschheit.

    Beispiele: Die vielen Leben des Harry August, Good Morning, Midnight

  • Light-Sci-Fi Romane nehmen die stilistischen Merkmale von Sci-Fi im Allgemeinen gern auf die Schippe, verpacken also Elemente von Wissenschaft, Technik und Fantasy in einer komödiantischen Hülle.

    Beispiele: Per Anhalter durch die Galaxis, Die lange Erde

  • Zeitreisen: siehe dazu den Abschnitt „Fantasy“

Horror

  • Gothic Horror/Schauerroman: Im Mittelpunkt stehen düstere bis triste Landschaften, unterirdische Gewölbe und unerklärliche Ereignisse. „Gothic“ bezieht sich auf Elemente des Mittelalters, also blutrünstige und gewalttätige Handlungen. Ein weiteres Hauptmerkmal ist der sog. „Gothic Villain“, ein hochgebildeter Antagonist, der sich im Laufe seines Lebens auf die finstere Seite geschlagen hat und eine zerrissene, impulsive Persönlichkeit in sich birgt, die ihn überhaupt erst so gefährlich macht.

    Beispiele: Frankenstein, The Legend of Sleepy Hollow, Northanger Abbey

  • Paranormaler Horror: Im Mittelpunkt stehen übernatürliche Mächte und Wesen (Geister, Dämonen, Hexen, der Teufel), deren Motive rein bösartiger Natur sind. Der Protagonist muss es schaffen, dem Grauen, innerhalb dessen er sich wiederfindet, lebend zu entkommen bzw. die boshaften Mächte zu besiegen. Meist entwickelt sich seine anfängliche Furcht vor dem Unbekannten hin zu purem Horror angesichts der Allmächtigkeit des Grauens.

  • Das Setting von Graveyard-Horror-Romanen ist meist ein Friedhof – oder zumindest spielt er eine große Rolle für die Handlung. Auch die thematische Auseinandersetzung mit dem Tod und der Anderswelt ist Hauptmerkmal des Subgenres.

    Beispiel: Der Friedhof der Kuscheltiere

  • Hauptmerkmal des Psychologischen Horrors ist, dass das Grauen nicht in allen Details beschrieben wird (wie bsp. Beim Splatter), sondern lediglich Andeutungen gemacht werden, die alles weitere der Fantasie der Leser:innen überlassen und dadurch mit ihrem Unterbewusstsein/ihrer Psyche spielen. Geister, Hexen und Dämonen sucht man hier vergeblich, da eher der realistische Horror im Fokus steht.

    Beispiele: Sie, Das Spiel, Der Augensammler

  • Haunted House: Romane dieser Art beginnen meist damit, dass die Figuren in ein anderes Haus ziehen oder in einem fremden Haus Urlaub machen. Mit der Zeit spüren sie, dass es in dem Haus spukt. Um dem Spuk zu entkommen, müssen die Protagonisten das Haus entweder verlassen (sofern sie es lebend schaffen) oder die Macht/Geister darin besänftigen und erlösen.

    Beispiele: Der Fluch von Ashburn House, The Haunting of Hill House, Shining

  • Slasher-Romane machen Teenager zum Mittelpunkt der Handlung, die von einer bösartigen Kreatur verfolgt und der Reihe nach getötet werden.

  • Ginge es in diesem Artikel um Filme, würde ich das Subgenre Splatter in einem Wort zusammenfassen: Kettensägenmassaker. Da das Spritzen von Blut und fliegende Gedärme eine tragende Rolle bei Splatter-Geschichten spielt, ist es kein Wunder, dass es hierzu mehr Filme als Bücher gibt, einfach weil der optische Reiz in Filmen ganz anders umgesetzt werden kann als in der Literatur. Der Ekel gilt hier als Hauptelement.

    Beispiele: In den finsteren Wäldern, Bighead

Familienroman

  • Der Generationenroman oder auch die Familiensaga ist meist eine sehr umfangreiche Geschichte, die mehrere Jahrzehnte überspannt. Für gewöhnlich werden drei bis vier Generationen einer Familie begleitet, wobei Fehler der ersten Generation noch für die jüngste spürbar sind.

    Beispiele: Sturmhöhe, Das Geisterhaus

Gesellschaftsroman/Sozialroman

  • Großstadtroman: Die Handlung schildert das gesellschaftliche Leben eines Menschen innerhalb einer Großstadt. Der Fokus liegt dabei auf sozialen Beziehungen und Werten, manchmal aber auch auf der Kritik an dem gesellschaftlichen System.

    Beispiele: Effi Briest, Anna Karenina, Buddenbrooks

Entwicklungsroman

  • Erziehungsromane beschreiben die beispielhafte Erziehung und Entwicklung eines heranwachsenden Menschen. Was als „beispielhaft“ und pädagogisch betrachtet wird, hängt dabei ganz von den gesellschaftlichen Werten ab, die zur Verfassungszeit des Romans aktuell waren.

 

  • Coming-of-Age-Romane beschreiben die Wandlung vom Teenager zum Erwachsenen und die damit verbundenen Veränderungen in der Auffassung des eigenen Ich sowie in Bezug auf Familie, Freunde und Gesellschaft. Damit ist dieses Subgenre verwandt mit dem Bildungsroman, der wiederum die Entwicklung einer meist jungen Hauptfigur thematisiert.

    Beispiele: Der Fänger im Roggen, Little Women, Anne of Green Gables

Reiseroman

Wie der Name schon vermuten lässt, steht hier eine im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu Reiseberichten sind Reiseromane meist rein fiktiv und hin und wieder dichterisch geschrieben. Der Protagonist schildert auf malerische seine Erlebnisse und Entdeckungen und reflektiert dabei oftmals über sich selbst und seine Auffassung von der Welt.

 

Beispiele: Ulysses, Die Odyssee, Die Vermessung der Welt

Abenteuerroman

Im Mittelpunkt des Abenteuerromans steht die Auseinandersetzung der Protagonisten mit gefährlichen Ereignissen, oftmals kombiniert mit einer Reise. Um den zentralen Konflikt zu lösen, muss sich der Hauptcharakter aus seiner komfortablen Umgebung trennen und auf unbestimmte Zeit in die Fremde gehen, z. B. per Schifffahrt. Ziel dieses Abenteuers ist oftmals die Rettung einer Person oder der ganzen Welt. Während seiner Reise begegnen ihm viele Hürden, die seinen Mut herausfordern und bis zum Schluss charakterlich reifen lassen.

Beispiele: Robinson Crusoe, Die Schatzinsel, Reise um die Erde in 80 Tagen


Genres geben dir einen Rahmen vor, in dem sich deine Geschichte bewegt. Dadurch ergeben sich einerseits gewisse Begrenzungen, denn jedes Genre spielt nach gewissen „Regeln“. Gleichzeitig stellst du damit aber sicher, dass du beim Schreiben nicht im Chaos versinkst und deine Leserschaft fest im Blick behältst. Am Ende geht es schließlich immer darum, die Erwartungen deiner Leser:innen zu erfüllen bzw. zu übertreffen.

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